Aktuelles
11. IFToMM D-A-CH Konferenz 2025
Die 11. IFToMM D-A-CH Konferenz 2025 findet am 20. und 21. Februar 2025 in Villach an der FH Kärnten, Österreich statt.
Call for Paper
Offene Stellen
Folgende Stellen sind am Lehrstuhl für Mechatronik zu besetzen:
Am Lehrstuhl für Mechatronik ist im Rahmen eines öffentlich geförderten Kooperationsprojekts eine Stelle im Bereich Robotik zu besetzen. Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Erprobung eines neuartigen und Robotersystems, das weiche und verformbaren Objekte in zwei Raumrichtungen gezielt befördern kann. Hierfür werden sehr viele Aktoren eingesetzt, die entsprechend verbaut, verkabelt, und angesteuert werden müssen. Da es sich um ein Forschungsprojekt handelt, ist zu erwarten, dass das Robotersystem kontinuierlich angepasst und erweitert wird. Entsprechend bietet die Stelle ein hohes Maß an Interaktion mit einem motivierten Team sowie die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen und umzusetzen.
Wir freuen uns über Ihre Bewerbung bis zum 23.Oktober 2024
Ausführliche Stellenbeschreibung und Kontakt
Wenn das Lastenrad die Paketbotin von allein begleitet
Wenn das Lastenrad die Paketbotin von allein begleitet
Erster Prototyp eines selbstfahrenden Logistiklastenrads vorgestellt:
Die nächste Innovationsstufe im Lastenradsegment wurde am Freitag den 30. August in Magdeburg präsentiert. In einem Showcase hat das Team um das Projekt Eaasy System gezeigt, wie die Zukunft nachhaltiger Zustellung von Post und Paketen in den Städten aussehen kann. Die ONO als Logistiklastenrad begleitet selbstfahrend Paket- und Postbotinnen und ermöglicht so eine deutlich effizientere Zustellung auf der letzten Meile.
Die Innovation im Projekt ist die Ausstattung eines ONO-Lastenrads mit der Kontaktlosen Schiebehilfe. Mit dieser Assistenzfunktion kann die ONO selbstständig in Schrittgeschwindigkeit neben oder hinter einer Zustellerin fahren. Das Lastenrad folgt dabei genau dem Weg der Person, bremst vor anderen Personen und Objekten und fährt gesichert nie schneller als 5,9 km/h.
Zustellerinnen auf der letzten Meile erlangen mit dem System mehr Flexibilität und Effizienz in der Zustellung. Auf längeren Strecken können sie die ONO wie ein konventionelles Lasten-E-Bike manuell fahren und sich auf diese Weise schnell durch den Stadtverkehr bewegen. In den konkreten Zustellstraßen, wo sie von Eingang zu Eingang laufen, folgt ihnen das Lastenrad von allein. Damit entfallen viele Leerwege oder das aufwendige Mitführen der Räder von Stopp zu Stopp. Erste Modellrechnungen zeigen ein Potential von bis zu 20 % Zeiteinsparung. Damit können Lastenräder weitere Wettbewerbsvorteile gegenüber konventionellen Diesel-Vans erreichen.
Die ONO mit Kontaktloser Schiebehilfe wurde im Forschungsprojekt Eaasy System entwickelt. In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekt arbeiten fünf Partner eng an der Umsetzung. Die Universität Magdeburg übernimmt dabei die Entwicklung der Selbstfahrfunktionen, für welche der Partner FusionSystems die Umfeldwahrnehmung bereitstellt. ONOMOTION hat im Projekt das Lastenrad weiterentwickelt und mit der IAI GmbH zusammen neue Fahrzeugkomponenten für das automatisierte Fahren integriert.
Weitere spannende Projekte aus dem Bereich Mikromobilität finden Sie unter aura.ovgu.de
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Fotos: Sarah Kossmann
Pressemitteilung in der Volksstimme
Das Lastenrad im Projekt Eaasy-System
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Ein Hirn für autonome Lastenräder
Pressemitteilung PM 52/2024
11.07.2024 -
Mobilitätsexpertinnen und –experten der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg haben gemeinsam mit Forschenden der Hochschule Merseburg im Projekt „AuRa-Hirn 2“ den Prototypen einer neuen Fahrfunktion für autonome Lastenräder entwickelt. Damit lassen sich die Mikromobile bisher über eine Distanz von 20 Metern herbeirufen. „Ziel ist es, diese Ruf-Funktion noch verlässlicher zu machen, damit sie in allen Lebenslagen funktioniert“, so Projektleiter Prof. Andreas Scholz vom Lehrstuhl für Mechatronik der Uni Magdeburg.
Innerhalb von „Aura-Hirn 2“ entwickeln die Forschenden ein universell einsetzbares Steuerungsmodul für automatisierte Mikromobile, wie autonome Lastenräder. Mit dieser neuen Software sollen diese „Verkehrsteilnehmer“ sich künftig sicherer und weniger anfällig im Straßenverkehr bewegen können und die Interaktion mit Passanten und Passantinnen soll deutlich verbessert werden. Ein Anwendungsszenario ist beispielsweise der Einsatz in der Stadtreinigung. „Personen, die Kleinabfall sammeln oder Mülleimer leeren, verfolgt das Lastenrad eigenständig. Der große Vorteil ist: Beide Hände sind zum Arbeiten frei“, beschreibt Prof. Scholz ein mögliches Einsatzfeld. „Und, weil das Rad herbeigerufen werden kann, können unnütze Leerwege eingespart werden.“ Im Herbst 2024 sind zwei Feldtests mit namenhaften Industriepartnern avisiert.
Für das Forschungsvorhaben werden autonome Lastenräder aus dem Vorgängerprojekt „AuRa – autonomes Lastenrad“ genutzt, das im September 2022 erfolgreich abgeschlossen wurde. Der hierbei entwickelte Prototyp eines autonomen Lastenrades ist bereits mit einer Sensorik ausgestattet, die es erlaubt, in einem begrenzten Umfeld automatisiert zu fahren.
„Die Mechanismen für die Fahrtenplanung von autonomen PKW sind bereits relativ gut erforscht. Sie gehen in erster Linie von leeren Fahrbahnen mit strikter Spurtrennung und gerichtetem Verkehr aus. Fußgänger sind da eher Störobjekte statt gleichberechtigte Verkehrsteilnehmende“, so Dr. Tom Assmann vom Institut für Logistik und Materialflusstechnik der Uni Magdeburg. Würden diese Mechanismen auf die autonomen Mikromobile, wie Lastenräder, einfach übertragen, würden sich die Räder in unstrukturierten Verkehrsräumen mit vielen Passanten nicht oder nur sehr schwer vorwärtsbewegen. „Mikromobile könnten sich durch ihre deutlich geringere Masse, Geschwindigkeit und Größe an eine belebte Straße besser anpassen als ein PKW. Jedoch gibt es bisher keine adäquaten Lösungen für das Problem, dass sie ständig mit anderen Verkehrsteilnehmern in Konflikt um den Platz kommen. Genau dort setzen wir an“, beschreibt der Ingenieur. Die in dem Forschungsprojekt „AuRa-Hirn 2“ weiterentwickelte Automatisierungstechnik mit verbesserten Fahrfunktionen würde künftig eine „friedliche Koexistenz“ und risikominimierte Fahrweise ermöglichen, so Assmann.
„Neue Paradigmen, wie die 15-Minuten-Stadt, verändern die Perspektiven darauf, wie öffentlicher Raum in Städten künftig aufgeteilt werden wird“, erläutert Assmann. Das Konzept der „15-Minuten-Stadt“ beschreibe eine Stadt, in der alle Wege des Alltags in weniger als 15 Minuten mit nachhaltigen Verkehrsmitteln bewältigt werden können. Beispiele wie eine autofreie Innenstadt in Madrid oder 70 Prozent Fahrradanteil am Verkehrsaufkommen im niederländischen Groningen zeigten, dass es funktioniert. Die Entwicklung hin zur „Straße für Menschen“ finde bereits statt. „Ein wachsender Markt in Bezug auf E-Bikes und Lastenräder machen deutlich, dass Verkehr in Städten zukünftig deutlich mikromobiler und damit möglicherweise auch digitaler sein wird“, so der Logistiker weiter.
Das Projekt „Aura-Hirn 2” läuft noch bis Dezember 2025 und wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und vom Land Sachsen-Anhalt.
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Bild 1 // Foto: Markus Höfer/Uni Magdeburg // Bildunterschrift: Dr. Tom Assmann ruft das autonome Lastenrad zu sich.